Laufende Forschungsprojekte

Förderung von integrativem und strategieorientiertem Lese- und Rechtschreiblernen auf der Basis morphologischer Bewusstheit

RESO ist ein innovatives, länderübergreifendes Kooperationsprojekt des Deutschen Seminars der Leibniz Universität Hannover (Projektleitung: Prof. Dr. Tabea Becker) und des Instituts für Bildungsforschung der Bergischen Universität Wuppertal (Projekteitung: Dr. Corinna Peschel, Projektkoordination: Bernhard Piel) sowie interessierten niedersächsischen und nordrhein-westfälischen Gesamtschulen und Gymnasien, in dem ein auf sprachwissenschaftlicher Grundlage basierendes Konzept zur Rechtschreibdiagnose und –förderung entwickelt wird. Im Fokus des Projektes steht die Entwicklung von direkt aufeinander abgestimmten Diagnose- und Fördertools, wodurch Lehrkräfte nach der durchgeführten Diagnostik unmittelbar Zugriff auf Arbeitsmaterialien haben, die auf das Diagnoseergebnis angepasst sind. Die Materialentwicklung erfolgt in enger Kooperation zwischen Universität (Theorie) und Schule (Praxis).

Die Grundlage hierfür bildet die Erkenntnis, dass mittels der Bewusstmachung orthografischer Prinzipien, auf die unser Rechtschreibsystem aufbaut, Schülerinnen und Schüler explizites Wissen über die Systematik der Rechtschreibung erlangen. Durch die bewusste Strategienutzung kann eine Verbesserung der Rechtschreibleistung erfolgen. Grundlegend für das Gesamtkonzept ist daher die Entwicklung eines praxisorientierten, linguistisch fundierten Kategoriensystems, das einen strukturierten Zugang zur Orthografie bietet. Auf Basis dieses Systems wird die systematische und strategieorientierte Rechtschreibförderung ermöglicht. Das auf zehn Rechtschreibstrategien basierende Kategoriensystem (z.B. Groß- und Kleinschreibung, Konsonantenverdopplung) bietet aufeinander abgestimmtes Material zur Diagnostik und Förderung. Im Kontrast zu anderen Diagnose- und Förderverfahren bietet RESO damit einen systematischen Zugang zur Orthografie.

Das Diagnosematerial, bestehend aus vier verschiedenen Testvarianten, ermöglicht eine direkte Ableitung von Förderimplikationen. Zur Förderung stehen für jede Kategorie erklärende Materialien sowie verschiedene Übungsvarianten bereit, so dass die Rechtschreibung gezielt trainiert werden kann. Zusätzlich wird mithilfe einer hierarchisch steigenden Komplexität der Aufgaben die Heterogenität der Schülerschaft berücksichtigt.

Das Projekt findet im Rahmen der Initiative „BISS - Bildung durch Sprache und Schrift“ statt, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Konferenz der Jugend- und Familienminister (JFMK) der Länder. Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung der Universität zu Köln, das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und die Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) übernehmen als Trägerkonsortium die wissenschaftliche Ausgestaltung und Gesamtkoordination des Programms.

Die RESO-Materialien sind in NDS vollumfänglich veröffentlicht und zum Download freigegeben unter:  Link1 sowie Link2

Innovation plus: Rechtschreibung im fachübergreifenden Unterricht

(gefördert durch das Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur 2022/2023)
Projektleitung: Prof. Claudia Müller-Brauers (IFS, LUH), Prof. Dr. Tabea Becker (Deutsches Seminar, LUH), Prof. Dr. Claudia Schomaker (IFS, LUH)

Um die Potentiale digitaler Lehre für zukünftige Lehrveranstaltungen nutzbar zu machen und außerdem der Entwicklung von coronabedingten Bildungsrückständen von Schüler:innen entgegenzuwirken, wollen wir in dem vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in der Förderlinie Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus (4. Runde, 2022/2023) geförderten Projekt Rechtschreibung im fachübergreifenden Unterricht digital und analog nutzbare diagnostische Lernpakete für den Hochschulunterricht entwickeln. Mit Hilfe dieser Lernpakete können die diagnostischen Fähigkeiten von Lehramtsstudierenden unterschiedlicher Fächer (Deutsch, Sonderpädagogik, Sachunterricht) im Bereich der Orthografie/Texte Schreiben gezielt gefördert werden. Die Lernpakete sollen im Rahmen verschiedener Lehrformate (Seminare, Vorlesungen) erprobt und evaluiert werden. Sie sollen außerdem als Ausgangspunkt für vertiefende Veranstaltungen dienen, in denen die Studierenden Fördermaterial für den fachübergreifenden Unterricht entwickeln.

Weitere Forschungsprojekte

  • Qualitätsoffensive Lehrerbildung: Moderne Lernformate – digital, reflexiv, didaktisch strukturiert (Handlungsfeld 2), LEIBNIZ-PRINZIP: MODERNE LERNFORMATE (Prof. Dr. Tabea Becker, Benjamin Haag)
  • Promotionsprojekt SPRACHLICHE NORMBEWUSSTHEIT VON SCHÜLER/INNEN (Prof. Dr. Tabea Becker, Tina Otten, Daniel Steckbauer)