v.l.n.r.: Carolin Hagemeier, Heidi Seifert, Ketevan Zhorzholiani-Metz, Anja Binanzer, Anke Michel, Alina Lemke, Ruth Schröder (© Alican Şimşek, SoSe 2024)

Willkommen auf den Seiten der Professur für Deutsch als Zweitsprache und Bildungssprache!

Im Zentrum des Arbeitsbereichs steht die empirische Erforschung des Spracherwerbs und der sprachlichen Entwicklung unter den Bedingungen der Mehrsprachigkeit. An der Schnittstelle von Linguistik, Psycholinguistik, Angewandter Linguistik und Sprachdidaktik beschäftigen wir uns als interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Forschung und Lehre mit Spracherwerbs- und Sprachentwicklungsprozessen kindlicher und erwachsener Lerner*Innen des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache.

Wir untersuchen natürliche Spracherwerbsprozesse (ungesteuerter Erwerb) und durch Unterricht bzw. schulische Instruktion gelenkte Sprachentwicklung (gesteuertes Lernen) von mehrsprachig aufgewachsenen Lerner*innen. Dabei nehmen wir unterschiedliche Einflussgrößen auf den mehrsprachigen Spracherwerb in den Blick, etwa typologisch unterschiedliche Erstsprachen oder Unterschiede hinsichtlich des Erwerbsalters, und vergleichen Spracherwerbs- und -entwicklungsprozesse mehrsprachiger Lerner*innen mit jenen einsprachig aufgewachsener Lerner*innen. Wir beleuchten die sprachliche Entwicklung dabei auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Morphologie, Syntax, Diskurs/Text) und in unterschiedlichen Modalitäten (mündlich, schriftlich) unter Verwendung unterschiedlicher Forschungsmethoden (Sprachproduktion, Sprachverarbeitung). Aus den so gewonnen Einsichten in unterschiedliche Arten und Ebenen sprachlichen Wissens ein- und mehrsprachiger Lerner*innen ziehen wir auch Rückschlüsse für die linguistische Theoriebildung.

Bezogen auf die sprachliche Bildung im schulischen Kontext verfolgen wir das Ziel, linguistische Befunde zu ungesteuerten und gesteuerten Spracherwerbsprozessen für didaktische Modellierungen und Begründungen fruchtbar zu machen, d.h. lernerorientierte didaktische Modelle für die Sprachvermittlung zu entwickeln und insbesondere Lehramtsstudierende auf die Herausforderungen im Umgang mit Schüler*innen mit Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache vorzubereiten.