Narrative Funktionen temporaler Junktoren

Lernertexte und Kinder- und Jugendliteratur im korpuslinguistischen Vergleich

verfasst von
Anja Binanzer, Hagen Hirschmann, Miriam Langlotz
Abstract

Schriftliche Erzählungen weisen spezifische sprachliche Mittel auf, die zur funktionalen Gestaltung der Textgattung beitragen. Eines dieser sprachlichen Mittel sind temporale Junktoren, die für Erzählungen insofern konstituierend sind, als die Themenentfaltung einer Narration eine zeitliche Ordnung von Ereignissen voraussetzt. Im Projekt JUNAKO (JUnktion & NArration KOrpuslinguistisch) wird der Gebrauch und die Entwicklung temporaler Junktoren in narrativen Texten ein- und mehrsprachiger Primar- und Sekundarstufenschülerinnen und -schüler im Querschnitt untersucht und den Verwendungsweisen temporaler Junktoren in Kinder- und Jungendbüchern gegenübergestellt. Durch diesen Vergleich wird der Frage nachgegangen, ob Schülerinnen und Schüler im Verlauf der Schreibentwicklung Gebrauchsmuster entwickeln, die auf Textmusteraneignungsprozesse schließen lassen. Um diesem Anliegen systematisch nachgehen zu können, wurde eine komplexe korpuslinguistische Datenaufbereitungsprozedur entwickelt, die in diesem Beitrag detailliert vorgestellt wird. Außerdem präsentieren wir erste Projektergebnisse: Anhand von Erzählungen (N=921) aus drei Textkorpora werden zunächst die jeweils am häufigsten auftretenden temporalen Junktoren ermittelt. Am Beispiel des Junktors als wird exemplarisch die narrative Funktion temporaler Junktoren erörtert, die sich durch ein spezifisches Zusammenspiel lexikalischer, semantischer und syntaktischer Aspekte ergibt.

Organisationseinheit(en)
Deutsches Seminar
Externe Organisation(en)
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Universität Braunschweig
Typ
Beitrag in Buch/Sammelwerk
Seiten
175–198
Publikationsdatum
18.03.2022
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Peer-reviewed
Ja