Stillstand und Bewegungsdrang. Zusammenhänge von Grabenkrieg und Körperdarstellung bei Ernst Jünger und Erich Maria Remarque

verfasst von
Steffen Röhrs
Abstract

Im literarischen Diskurs des Ersten Weltkriegs besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Darstellung des menschlichen Körpers und seiner Bewegungen und der räumlichen und militärischen Situation des Grabenkriegs an der Westfront. In einer vergleichenden Analyse von Ernst Jüngers In Stahlgewittern (1920) und Der Kampf als inneres Erlebnis (1922) mit Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues (1928/29) und Der Weg zurück (1930/31) zeigt der Beitrag auf, welche körperbezogenen Motive und Metaphern in Erzähltexten herangezogen und wie diese variiert werden, um die Erstarrung der Front zu repräsentieren und das Verhältnis zwischen einer Kriegsführung des ‚Eingrabens‘ und dem physio-psychischen Bewegungsdrang der Soldaten zum Ausdruck zu bringen. Dabei werden vor allem die unterschiedlichen ideologischen Implikationen herausgestellt, mit denen die Autoren das Narrativ des vom Krieg ‚bewegten‘ Körpers nutzen.

There is a close connection between the representation of the human body and its movements as well as the spatial and military circumstances of trench warfare at the western front in the literary discourse of World War I. In a comparative analysis of Ernst Jünger’s In Stahlgewittern (1920) and Der Kampf als inneres Erlebnis (1922) with Erich Maria Remarque’s Im Westen nichts Neues (1928/29) and Der Weg zurück (1930/31), the article points out which body-related motifs and metaphors are used in narrative texts and how these stylistic elements are varied to illustrate the ‘solidification’ of the front and the relation between a warfare of ‘entrenchment’ and the soldier’s physical and mental urge to move. In this context, the article especially highlights the disparate ideological implications of Jünger’s und Remarque’s narratives of war-effected body movements.

Organisationseinheit(en)
Deutsches Seminar
Typ
Beitrag in Buch/Sammelwerk
Seiten
85-112
Anzahl der Seiten
28
Publikationsdatum
2018
Publikationsstatus
Veröffentlicht